Eine umfangreiche Studie des europäischen Verbraucherverbandes BEUC fordert die EU-Kommission auf, eine Untersuchung auf „unfaire Geschäftspraktiken“ in Computerspielen wegen Ingame-Währung einzuleiten.
Vorgeworfen wird Entwicklern und Publishern von Videospielen, mit Punkten, Diamanten, Talern usw. die tatsächlichen Ausgaben zu verschleiern und so insbesondere Kinder und Jugendliche zu täuschen.
Namentlich aufgeführt wurden unter anderem folgende Spiele: Roblox, Diablo IV, EA SPORTS FC 24, Fortnite und Minecraft.
Der BEUC fordert neben klarer Kostentransparenz ebenfalls eine Verpflichtung seitens der Hersteller, In-Game-Käufe werkseitig zu deaktivieren – mindestens für Minderjährige.
BEUC-Direktor Agustín Reyna: „Mit Premium In-Game-Währungen werden Verbraucher absichtlich getäuscht, was gerade für Kinder eine große Belastung darstellt. Die Unternehmen sind sich der Verletzlichkeit von Kindern sehr wohl bewusst und nutzen Tricks, um jüngere Verbraucher zu höheren Ausgaben zu verleiten.“
Die Gruppe hat vier zentrale Vorwürfe formuliert, die sie von der Europäischen Kommission überprüfen lassen möchte.
Verbraucher können „die tatsächlichen Kosten digitaler Güter nicht erkennen, was zu überhöhten Ausgaben führt.“ Die Behauptungen der Entwickler, „dass Spieler Ingame-Währungen bevorzugen“, sind irreführend. „Verbrauchern werden häufig ihre Rechte verweigert, wenn sie Ingame-Währungen nutzen“, da „unfaire Klauseln die Entwickler bevorzugen“. Kinder sind „besonders anfällig für diese manipulativen Taktiken“, und die Gruppe verweist auf Daten, die zeigen, dass Kinder in Europa im Durchschnitt 39,- Euro pro Monat für Ingame-Käufe ausgeben.
Im BEUC haben sich insgesamt 46 Mitgliederverbände zusammengeschlossen, darunter Verbraucherzentrale Bundesverband sowie die Stiftung Warentest. Diese beiden Institutionen weisen schon seit Jahren auf diese umstrittenen Monetarisierungsmethoden hin.
Die USK hat bereits nachgeschärft, so erhielt EA SPORTS FC 25 wegen Kaufanreizen, Druck zum Vielspielen sowie Ingame-Käufe eine Freigabe ab 12 Jahren.
Eine Stellungnahme ließ nicht lange auf sich warten, so hat der Lobbyverband Videogames Europe mitgeteilt, dass Spieler die bewährte Praxis von Ingame-Währung verstehen würden. Nur ein kleiner Teil der Kundschaft würde tatsächlich Geld in Spielwährung investieren. Ganze Spiele können genutzt werden, ohne auch nur einen Cent auszugeben. Ebenfalls wird auf die bereits geltende Transparenz- und Kennzeichnungspflicht verwiesen, heißt es weiter.
Nun muss die EU-Kommission darüber entscheiden, ob sie die Forderung einer Untersuchung seitens des Verbraucherschutz-Dachverbands BEUC einleitet. Falls ihr euch für die gesamte Studie interessiert, findet ihr hier das Dokument.
Sind da nicht einfach die Eltern in der Pflicht? Aber 39€ im Monat….oha wenn ich überlege was ich damals als kleines Kind als Taschengeld bekommen hab – die Zeiten sind schon verrückt.
Ne Brezel und eine Kugel Eis kosten auch keine 50 Pfennig mehr 😉
„..Sind da nicht einfach die Eltern in der Pflicht?..“
Yo eigentlich schon. Aber es wird gerne der schwarze Peter weitergeschoben.
@wussii Was ändert bitte die Pflicht der Eltern daran, dass sich ihre Kids Ingame-Währung wünschen, um sich den neuesten Fortnite-Skin kaufen zu können? Der Wunsch der Kinder bleibt doch trotzdem, oder?
Was ändert die Pflicht der Eltern daran, dass die Konzerne versuchen den echten Preis in Euro zu verschleiern? Oder Konsumenten Rechte entziehen durch Klauseln usw.?
Was änder die Pflicht der Eltern daran, dass Videospielhersteller laut BEUC „manipulativen Taktiken“ bei kleinen Kindern (momentan noch) nutzen dürfen? Selbst Glücksspielmechaniken einbauen usw.?
Verstehe ich nicht, sorry.
Ich kann @Z0RN nur zustimmen. Jeder mit Gaming-Kindern (wozu nicht nur die eigenen Kinder werden, wenn sie einen bösen Onkel wie mich haben, der ihnen einfach eine XBox schenkt. :D) kennt die Debatte um den neuen Season-Pass, Skins oder irgendwelche Chars, die es für IG-Währung gibt. Ich habe regelmäßig Debatten mit dem Nachwuchs, warum unbedingt dies und das gekauft werden muss. Zum Kinder-Geburtstag mit Freunden wünschen sich die Kinder inzwischen auch meistens Guthaben-Karten für Währungen in Roblox oder Minecraft. Gut, spart mir den Weg in einen Spielzeugladen, ist aber irgendwie traurig.
Zudem nimmt das teilweise groteske Ausmaße an, wie früher mit Markenklamotten auf dem Schulhof. Haste Skin XY nicht, biste uncool.
Und durch das Verstecken hinter zig Ingamewährungen verstehen sie die Relation zum Echtgeld nicht, womit sie gerade erst den Umgang lernen.
Es gibt auch einige Publisher / Entwickler da draußen die in Ihren Strategie-Meetings genau folgendes sagen (wortlaut 1:1 geschehen): „wie können wir den Kiddies noch das Geld aus der Tasche ziehen?“
Ich sag mal nicht wo das passiert ist, aber wenns bei einem passiert, dann sicher bei vielen. Und das ist imho zutiefst abartig. Geld verdienen klar, Kinder über den Tisch ziehen und Suchtverhalten fördern? Pfui.
Vielleicht mach ich es mir da zu einfach aber irgendwas weckt doch immer Begehrlichkeiten… und wenn es jetzt halt der angesagte Fortnite Skin ist den alle haben (wir haben die Kohle vielleicht für ein Magic Kartendeck aufn Kopf gehauen, die G-Shock die es unbedingt sein musste oder was auch immer der trend war). Am Ende entscheiden ja die Kids über ihr Taschengeld.
Ob es 4 (oder noch mehr) verschiedene ingame Währungen pro Game sind spielt doch ebenfalls keine Rolle weil alle Währungen immer irgendwie Echtgeld entsprechen (oder zumindest die meisten) und die Eltern ihre Kids da eben sensibilisieren müssten.
Mechaniken wie (bis vor nem Jahr) bei den Röhren in Mario Kart Tour oder aktuell noch immer in FIFA sind natürlich etwas was verboten gehört. Trotzdem lassen sich ja schon heute alle ingame Käufe verhindern indem man die Zahlung per SIM deaktiviert bzw. auf den Konsolen über ne PIN Abfrage blockiert. Man muss sich dafür aber interessieren und schauen was die Kids so machen.
Das Interesse an dem was die Kinder machen hat doch nichts mit dem Erzeugen von Begehrlichkeiten und dem Verschleiern hinter Ingamewährungen zu tun. Ich achte sehr genau darauf was mein Kind anstellt und ohne meine Einwilligung kann eh nichts gekauft werden, aber hier wir absichtlich versucht die wahren Kosten für einen Artikel hinter Phantasierwährungen zu verstecken.
„Ach das kostet doch nur 100 Dingeldongels Papa, um 50 Dingeldongels zu bekommen brauche ich 300 Schnippischnappis und guck mal, da gibts 400 von für 3€!“… Tja, dumm nur das 600 braucht… also 6€ und dann hat man welche über, die einen verlocken wieder mehr haben zu wollen, weil das nächste Ding ja nur noch 100 benötig. Wonach man wieder welche übrig hat.
Das hat schon was von Suchterzeugung. Immer etwas vom letzten Schuss übrig, aber gerade eben nicht genug für die nächste Dröhnung…
Genau das ist das Problem. Die gehen nun schon soweit, das sie Währungen hinter Währungen verstecken, damit die Relation flöten geht. Wenn da einfach ein € Preis dran stünde dann würde das Kind sofort sehen „Aha, für den Skin brauche ich 5€“. So wie mit einem Magic-Kartenpack. So kaufen sie aber mehr Währung als sie brauchen und der Rest verlockt wieder noch mehr zu wollen, gepart mit mangelndem Überblick a.G. des Alters.
Wenn sie einen Skin etc. einfach für Echtgeld verkaufen würde, dann hätte man diese Debatte garnicht.
Wird Zeit, dass Ingamewährung komplett abgeschafft wird.
Gefällt mir ein Skin sage ich, okay 5 €, passt auch mal.
Der Skin kostet aber aber 5.000 Honigkuchenpferdchen und das kleinste Währungspaket ist 6.025, bleibe ich immer auf einem kleinen Teil sitzen und bin, psychologisch gesehen, in Versuchung wieder etwas zu kaufen um auf Null zu kommen (was ja beabsichtigt ist).
Ingamewährung braucht kein Mensch.
Mein Sohn hat ein paar Mal versucht von mir Geld zu bekommen, damit er sich Kosmetikmüll in Roblox kaufen kann.
Ich sagte zu ihm: für sowas zahle ich nichts. Wenn du ein vollwertiges Spiel findest, dann können wir reden.
Meine Ex lässt sich da eher einlullen. Selbst schuld 😂
Ja, ja das berühmte Ausspielen. 🤭
Ich sag mal so, es kommt immer auf die Relation an.
Mir gefällt z.B. der eine Barbarenrüstungsskin in Diablo 4, aber nicht für umgerechnet 20 €, 5 wären da okay gewesen.
Selbst 5 € sind zu viel…
Man bekommt vollwertige DLCs mit hochwertigem Inhalt für 15 € und da wollen die 20 oder 5 € für nen Haufen Pixel auf dem Charakter? bäh!
Das war nur ein Beispiel für mein Maximum, was ich bereit wäre auszugeben.
Das da immer was übrig bleibt nervt natürlich. Irgendwann ist der Bogen überspannt und hoffentlich gibts jetzt ne saftige Strafe das dit aufhört.
Das hoffe ich auch.
Lootboxen müssen auch endlich weg.
Man hat gesehen, was Lootboxen anrichten, Stichwort Star Wars Battlefront 2.
Nachdem diese entfernt wurden, hat sich das Spiel wirklich klasse entwickelt mit vielen kostenlosen Inhalten.
Ja, ein ganz anderes Spiel.
Finde es irgendwie lustig das Diablo 4 erwähnt wird.
Das Spiel ist ab 18!, wenn kinder sowas spielen sind sowieso die Eltern schuld.
Minecraft könnte für Microsoft aber auch für Microsoft zum Problem werden.
Vielleicht wird Diablo IV auch nur wegen der anderen Punkte gelistet – und nicht wegen den „Kids“. 😉
Stimme ich zu,es ist einfach nur eine Verschleierung des echten Preises und meist kann man nur bestimmte Mengen an Gamewährung kaufen, wodurch dann wieder Rest übrig bleibt.
Das gehört alles weg.
Bitte Untersuchung einleiten und bitte den scheiß verbieten
Ich persönlich rechne IMMER in die nächstbeste Summe und deren Echtgeldwert um, aber ich verstehe, dass es viele gibt, die das nicht tun.
Wie auch andere Kommentare angemerkt haben, ist gerade das Übrigbleiben von Währung eine ewige Versuchung.. und noch viel Schlimmer.. Battle Passes mit denen man FOMO künstlich hochtreibt, damit man auf jeden Fall bis zum Ende so viel wie möglich spielt um die Spielerzahlen zu erhöhen.. ooooder man muss am Schluss nochmal zig Euro ausgeben um den Pass „fertig zu kaufen“..
Denn Mist gibt’s bereits mehr als 10 Jahre, ist es denen jetzt erst aufgefallen? Ist ja schon das endlich was passiert, aber warum erst jetzt?
Es ist schon längst Standard, fast in jeden Game und auf einmal ist es Täuschung? Ach kommt habt ihr zu wenig wom Kuchen abbekommen das ihr jetzt beschwerde ein reicht?
Bei vielen Spielen blickt man so nicht mehr durch. Die haben nicht eine Ingamewährung sondern mehrere 😆.
Meiner Meinung gehört Ingamewährung und Glücksspielmechaniken in Videospielen verboten. Und wer es nicht erträgt, dass plötzlich Skins mit Euro ausgewiesen werden statt in irgendeiner erfunden Spielgeldeinheit, dem ist nicht zu helfen.
Für mich geht das alles nicht weit genug. Das spieldesign von vielen Titeln geht dahin, dass man 4, 5 Stunden Spaß hat und plötzlich an eine Wand prallt und ohne geldeinsatz gar nicht mehr weiterkommt. Oder dass irgendwelche glücksräder angezeigt werden, bei denen man denkt, die Wahrscheinlichkeiten seien gleichverteilt. Tatsächlich steht dann irgendwo recht gut versteckt, dass die tollen Dinge wesentlich unwahrscheinlicher sind.
Gehört für mich alles verboten.